Dhyan-Chochan vs. Mamo-Chochan
„Es gibt Dhyan-Chohane und
Chohane der Finsternis, nicht, was man Teufel nennt, sondern unvollkommene
Intelligenzen, die niemals auf dieser oder irgend einer anderen Erde oder
Sphäre geboren wurden - ebensowenig wie die Dhyan-Chohane es wurden – und die
niemals zu den Erbauern des Universums gehören werden, den reinen
planetarischen Intelligenzen, die in jedem Manvantara regieren, während die
dunklen Chohane in den Pralayas regieren. … so wird das Licht der Dhyan-Chohane
kontrastiert (verfälscht in der Spiegelung) durch die Ma-Mo-Chohane und ihre
zerstörerische Intelligenz.“
(Meisterbriefe I S. 261)
Dhyan-Chohans
Dhyan-Chohans bedeutet wörtlich die „Herren des Lichtes“. Als hohe Götter, die den
römisch–katholischen Erzengeln entsprechen, sind sie die göttlichen Intelligenzen,
die mit der Aufsicht über den Kosmos beauftragt sind.
(HPB Lexikon der Geheimlehren – Seite 132)
Nichtsdestoweniger hat es eine Zeit gegeben, zu der die ganze Welt „einer Sprache und einer Erkenntnis“ war,
und der Mensch mehr von seinem Ursprunge wußte, als er jetzt weiß; und so wußte er auch, dass Sonne und Mond,
eine so wichtige Rolle sie auch in der Zusammensetzung, dem Wachstum und der Entwicklung des menschlichen
Körpers spielen, doch nicht die unmittelbaren veranlassenden Urheber seiner Erscheinungen auf Erden waren;
denn diese Urheber sind in Wahrheit die lebendigen und intelligenten Kräfte, die von den Occultisten
Dhyân Chohans genannt werden. (GL I,250)
In den Meisterbriefen werden sie als die schöpferischen Mächte im Kosmos definiert.
Mamo-Chohan
Ein Chohan ist ein Herr oder Meister, ein Oberhaupt. Dhyan-Chohan bedeutet somit „Oberhaupt der Dhyanins“
(göttlicher Wesenheiten) und im deutschen Sprachgebrauch Erzengel.
(HPB Lexikon der Geheimlehren, Seite 119)
Ein Mamo-Chohan ist ein Herr oder Meister der Finsternis, lt. Gottfried von Purucker Chohane des
bewusst Bösen. (Grundlagen, Seite 236)
Bruder des Schattens (Schwarzmagier)
Jemand, der dem Pfad der linken Hand folgt. Er benutzt sein Wissen für böse
Zwecke; ein Zauberer.
(Glossar „Wind des Geistes“ von Gottfried von Purucker)
Der Name „Brüder des Schattens“ bezeichnet Zauberer und besonders tibetische Dugpas, von denen es in
der Bon-Sekte der Rotkappen (Dugpa) viele gibt. Allgemein bezieht sich der Ausdruck auf alle,
die schwarze Magie oder Magie linker Hand praktizieren.
(HPB LGL (Lexikon der Geheimlehren))
Neben der Bezeichnung „Herren der Finsternis“ werden diese Kräfte in der theosophischen Literatur also auch
als Schwarzmagier, Rothüte (welche den nicht reformierten
tibetischen Buddhismus vertreten) bezeichnet.
(Gottfried von Purucker, Dialoge 3, S. 109)
Die nachfolgenden Textauszüge geben Aufschluss darüber, wie rasch man durch das
Ausüben gewisser Praktiken – sei es die Beschäftigung mit den Chakras bzw. der
Kundalini, sei es durch Pranayama (Anhalten des Atems), sei es durch die Gier
nach Phänomenen oder auch das sich Aneignenwollen der Siddhis [1] – in
die Bahnen dieser durchaus materiellen Bewusstseinsebenen gelangt; zumal die
Motivation solcher Bestrebungen fast ausschließlich der Persona anhaftet. Die
Konzentration auf die Einheit alles Seienden wäre tatsächlich das Heilmittel.
(s. HPB Lucifer 1/1888)
- Es
gibt eine ganze Wissenschaft über die Chakras, aber sie wird hauptsächlich
von den Schwarzmagiern oder von jenen studiert, die unbewusst danach
streben, solche zu werden, weil sie »Kräfte« gewinnen wollen.
Selbst den Chelas ist es
nicht erlaubt, durch Konzentration auf die Chakras deren Kräfte zu
entwickeln.
(Quelle des Okkultismus S. 498)
- Jene, die nicht mithelfen, die Gedanken und Leben der anderen zu erheben, werden diese notwendigerweise
entweder durch Gleichgültigkeit lähmen oder sie aktiv hinunterdrücken.
Wenn dieser Punkt erreicht ist, dann hat sich die Kunst des Lebens in die
Wissenschaft des Todes verwandelt.
Wir sehen dann Schwarzmagier am Werk.
(HPB in ihrer Zeitschrift „Lucifer“ vom Januar 1888 (Coll. Writings IX/3-5))
- Bestimmte festgefügte Wesen,
Menschenseelen, die ihrer spirituellen Verbindung beraubt sind, die sich nun
zum schlimmsten aller Zustände, auf Avichi zubewegen, wo die Persönlichkeit in völliger
Vernichtung endet. Diese
Wesen sind als Schwarzmagier bekannt. Da sie ihr Bewusstsein
während des Lebens in das Kama-Prinzip versenkt haben, den Intellekt behielten und
sich vom Geist abtrennten, sind sie die einzigen verdammten Wesen, die wir
kennen. Im Leben hatten sie Menschenkörper und erreichten ihren schrecklichen
Zustand durch eine fortgesetzte Folge böser Leben um des Bösen willen.
Einige, die bereits verdammt sind, das zu werden, was ich beschrieben habe, leben unter uns auf der Erde.
Diese sind keine gewöhnlichen Hüllen, denn sie haben ihre ganze Kraft in Kama konzentriert, jeden Funken
eines guten Gedankens und jedes höhergeistige Streben verworfen und besitzen eine vollständige Meisterschaft
der Astralebene. Ich stelle sie in die Klassifikation der
Hüllen, weil sie solche in dem Sinn sind, dass sie zur bewussten Auflösung verurteilt sind, während die anderen
dem gleichen Endziel nur mechanisch entgegengehen. Sie können
viele Jahrhunderte überdauern, was auch der Fall ist, indem sie ihre Gelüste durch jede sensitive Natur, die sie fassen können, befriedigen, wo üble
Gedanken ihnen einen Eintritt gewähren. Sie präsidieren bei fast allen Séancen, nehmen hochklingende Namen an und schlagen eine Richtung
ein, dass sie die Kontrolle behalten, und fahren fort, das Medium zu
täuschen, womit sie sich einen bequemen Kanal für ihre eigenen üblen
Zwecke und Absichten aneignen. Zusammen mit den Hüllen der Selbstmörder und jener armen Unglücklichen,
die durch die Hand des Gesetzes starben, und den Hüllen von Säufern und Prassern beherrschen diese Schwarzmagier in der Astralwelt das Feld der physischen Mediumschaft. Sie sind fähig,
in die Sphäre selbst des besten Mediums einzudringen.
(Das Meer der Theosophie Kap. XII Kama-Loka, S 34/135)
- Die Methoden der
Schwarzmagier variieren und die
Brüder des Schattens nehmen viele Grade und Stufen ein. Sie reichen von hohen und teuflisch erleuchteten
Wesen »spiritueller Verruchtheit«
bis hinab zu ihren Opfern, die gefangen sind, weil sie die Gefahren, in
die sie liefen, nicht erkannten.
Das Schicksal der unglücklichen Brüder des Schattens ist Vernichtung,
denn sie haben ihren Willen gegen den evolutionären Strom gerichtet, der
aus dem Herzen der Natur quillt und durch jedes Atom fließt. Die Struktur
ihrer Eigenpersönlichkeit ist daher am Ende verschlissen.
Aber vor diesem Endstadium der Vernichtung werden sie von den Strömen der Natur in die Strudel dichter Materie, die Tore von
Tartarus oder Avici, hinweggefegt.
(Quelle des Okkultismus S. 494)
- Wird der Wille hingegen zum
eigenen Vorteil genutzt, zu persönlichen Zwecken und Zielen eingesetzt,
ist der Mensch ein Schwarzmagier, eine Gefahr für die Menschheit, und sein
Wirken schadet ihrer menschlichen Entwicklung und verzögert sie. Er zieht
sich immer mehr zusammen, verkleinert sich, trennt sich immer stärker von seinen
Mitmenschen, schließt sich in seine eigene Schale ein, die ihn isoliert
und die mit der Ausübung seiner geschulten Kräfte zunehmend stärker und
dichter wird. Der Wille des Magiers ist immer stark. Der Wille des
Weißmagiers ist stark in der Kraft des Lebens. Wenn nötig, ist er biegsam
oder starr und fügt sich stets unter den erhabenen Willen, unter das
Gesetz des Weltalls. Der Wille des Schwarzmagiers besitzt die Kraft des Eisens,
das immer dem Pol persönlicher Interessen zustrebt. Er kämpft gegen den erhabenen
Willen und muss früher oder später an ihm zerschellen.
("Weiße und schwarze Magie“ von Annie Besant)
Anmerkungen:
[1]:
Siddhis (Iddhi in Pali) (Kräfte, Seelenkräfte –
unterteilt in psychische und spirituelle) Psychische und „sogenannte“
übernatürliche (also höhere – Anm. Elsas) Fähigkeiten, die sich als
Nebenprodukt spiritueller Entwicklung einstellen können, wenn die Kräfte den
Zugang zu kosmischen Bereichen öffnen. Alle großen
Meister warnen davor, Siddhis um ihrer selbst willen anzustreben, da diese
Kräfte, auch wenn sie übernatürlich erscheinen, doch gänzlich dem Bereich des
Phänomenalen (also der Erscheinungswelt – Anm. Elsas) angehören.
Der Missbrauch dieser Kräfte macht alle spirituellen Bemühungen
zunichte.
(Lexikon der östlichen Weisheitslehren Seite 355)